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  • AutorenbildRemo Daguati, CEO LOC AG

Softfaktoren bei der Standortvermarktung


Die Renaissance des Wohnens in Zentren (Urbanisierung) sowie der Gegentrend der Entschleunigung im ländlichen Raum (Postmaterialismus) ermöglichen auch ruralen Gegenden neue Chancen. Wohn- und Lebenssituationen in einer Region können für einen Standortentscheid genauso eine Rolle spielen wie harte Faktoren. Worauf ist zu achten?

Talente wünschen sich primär einen Standort mit Arbeitsmarktpotential. Entsprechend sind die Erreichbarkeit des Standorts sowie die Zukunftsperspektiven der ansässigen Firmen matchentscheidend. Arbeitswelt und Konsumverhalten werden aber zunehmend von den Newcomern aus der Generation Y (Jahrgänge 1981–1995) und Z (geboren nach 1995) geprägt sein. Waren für ihre Grosseltern, die Maturisten, die eigenen vier Wände das Lebensziel und für die Baby-Boomer die Arbeitsplatzsicherheit, strebt die Generation X nach einer Work-Life-Balance. Millennials ist dagegen ihre Freiheit wichtig. Sie arbeiten nicht mehr «für» ihren Arbeitgeber, sondern «mit» ihm.Die Generation X bildet eine Art Scharnier in der Zeitenwende vom industriellen zum digitalen Zeitalter. Während die Baby-Boomer nämlich zwar noch lernten, den Computer anzuwenden, ist die Generation X die erste, die mit Computern aufwuchs (Link zu Artikel)

Nebst der Sinnhaftigkeit der Arbeit zählen auch softe Argumente (Sicherheit, Unversehrtheit, Stabilität, etc.) sowie Aspekte zur Gestaltung des Umfelds für die Partnerschaft, Familie, Freizeit und Erholung. Regionen ausserhalb der grossen Zentren etablieren sich deshalb dank international anerkannten Forschungs- und Bildungsinstitutionen und einem günstigen Kostenumfeld (Steuern, Energie, Mietpreise) immer mehr als komplementärer Teil zu den metropolitanen Netzwerken. Entsprechend definieren sich solche Orte als "third place" mit hoher Lebensqualität. Stichworte wie Digitalisierung und New Work machen solche Region zum entschleunigten Standort für die Wissensökonomie. Es gibt genug Ruhe und Freiräume, damit gute Ideen entstehen können. Daraus entsteht die Hypothese (auch als Gegentrend zur Urbanisierung), dass der Anteil an innovationsintensiven Tätigkeiten sowie Ablegern der Wissensökonomie durch die Verlagerung von F&E-Aktivitäten in rurale geographische Räume in den kommenden Jahren steigen könnte.

Die Wahrnehmung solcher Räume kann über Profilprojekte mit grosser Ausstrahlung in den thematischen Feldern Arbeit, Bildung, Mobilität, Gesundheit, Erholung und Kultur und Ernährung/Ressourcen erfolgen. Damit werden die ruralen Räume zu einer Ergänzung der Zugpferde der Wirtschaftsentwicklung - den Metropolitanräumen.


Innovation durch Ruhe - third places als neue Trieber der R&D-Entwicklungen?

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